Beichte - ein vergessenes Sakrament?

Wie lange liegt Ihre letzte Beichte zurück? – Meine schon ziemlich lang! An angebotenen Buß-Gottesdiensten habe ich regelmäßig teilgenommen und auch meine Haltungen im Leben und meine Fehler überdacht. Und doch – vielleicht liegt es auch an meinem etwas fortgeschrittenen Alter – der Gedanke an eine persönliche Beichte ist gewachsen.


Doch was soll ich beichten? Es sind doch immer wieder die gleichen Dinge, die nicht gelingen, bei denen man nachlässig ist oder sie ganz vernachlässigt. Das ordne ich doch in die Kategorie „lässliche Sünde“ ein. Einer schweren Verfehlung –die ich beichten müsste – bin ich mir nicht bewusst. Und doch – selbst die lässlichen Sünden gilt es zu überdenken, denn auch sie belasten unser Verhältnis zu Gott. 


Ein kluger Satz sagt: „Sünde ist das Fehlen von Liebe!“ Und über diesen Satz lohnt es sich nachzudenken. Gott schenkt uns seine Liebe uneingeschränkt – wie reagieren wir auf diese Zusage? Was geben wir von dieser Liebe zurück an Ihn und weiter an unsere Mitmenschen? Und – Gott will uns in der Beichte nicht strafen, sondern heilen und befreien. Damit wird uns die Chance zu einem Neubeginn gegeben. 


Mit dem „Jahr der Barmherzigkeit“, das Papst Franziskus ausgerufen hat und am 8. Dezember 2015 eröffnen wird, möchte er auch wieder die Beichte und ihre Chancen in unser Bewusstsein rufen. Wir sind auf dem Weg in die Adventszeit, die Vorbereitungszeit auf Weihnachten. Nutzen wir doch diese Zeit und folgen dem Aufruf unseres Papstes:


„Sei mutig und gehe zur Beichte!“


(I. Buchmann)